Das Tapetum lucidum ist eine besondere Schicht in den Augen von Tieren, die ihnen dabei hilft, im Dunkeln besser sehen zu können. Es befindet sich hinter der Netzhaut und besteht aus einer Schicht reflektierender Zellen.
Wenn Licht in das Auge eines Tieres trifft, wird ein Teil davon von der Netzhaut absorbiert und verarbeitet, während der Rest zurückgeworfen wird. Das Tapetum lucidum nimmt dieses zurückgeworfene Licht auf und reflektiert es erneut zurück in die Netzhaut, was dazu beitragen kann, dass das Tier besser sieht.
Das Tapetum lucidum ist bei vielen Tieren zu finden, darunter Hunde, Katzen, Fledermäuse, Rehe und sogar manche Fische. Es ist besonders hilfreich für Tiere, die in der Nacht aktiv sind, da es ihnen ermöglicht, ihre Umgebung besser wahrzunehmen und sich zurechtzufinden.
Ein bekanntes Beispiel für das Tapetum lucidum sind die Augen von Katzen, die im Dunkeln leuchten und dadurch besonders gut sichtbar sind. Dieses Phänomen wird als "Katzenaugen-Effekt" bezeichnet. Auch die Reflektoren an Fahrrädern, die sogenannten Katzenaugen, sind nach dem typischen Leuchten benannt.
Das Tapetum lucidum ist jedoch nicht bei allen Tieren gleich ausgeprägt. Manche Tiere haben ein sehr stark ausgeprägtes Tapetum lucidum, während bei anderen die Schicht weniger reflektierend ist. Auch bei verschiedenen Arten innerhalb einer Gruppe kann das Tapetum lucidum variieren.
Menschen besitzen übrigens kein Tapetum Lucidum, weshalb wir ein schlechteres Dämmerungssehen, als Tiere mit Tapetum Lucidum, besitzen.
Insgesamt ist das Tapetum lucidum eine wichtige Anpassung, die es vielen Tieren ermöglicht, im Dunkeln besser sehen zu können und ihre Umgebung wahrzunehmen. Es ist ein interessantes Beispiel dafür, wie die Evolution Tiere mit den notwendigen Anpassungen ausgestattet hat, um in ihrer jeweiligen Umgebung überleben zu können.
